Weil Gott uns getröstet und ermutigt hat, können wir andere trösten und ermutigen.
2.Korinther 1,4
Kostbar und wertvoll,
gewollt und geliebt –
so siehst du mich.
Kostbares und Wertvolles
hast du in mich hineingepflanzt.
Es schlummert in mir,
will werden und wachsen,
wartet auf Entfaltung.
Erwartungsvoll
darf ich hineinschauen
in die Schatztruhe meines Seins,
darf wahrnehmen und staunen,
entfalten und ver-wenden –
das Perlmutt von dir,
damit die Wende naht,
damit sich wendet und wandelt,
was Leben hindert und lähmt,
damit es wirkt und perlt.
Und du bist da,
ummantelst mich
mit deiner Gegenwart,
hüllst mich ein in deinen Blick,
der Liebe spricht.
Voll Vertrauen darf ich mich
deiner Liebe lassen,
deinem Blick – deiner Sicht,
deinen Händen – deinem Wirken,
deinem Herzen – DIR.
© Sabine Herold
Sprechstunde bei Gott
Bist du gerade verzweifelt und hoffnungslos? Brauchst du jemanden an deiner Seite, der immer für dich da ist und dich bedingungslos liebt?
Lass dich ermutigen von einer „Sprechstunde bei Gott“.
Sprechstunde bei Gott. Du trittst ein. Sein warmes, angenehmes Licht heisst dich willkommen, lädt dich ein Platz zu nehmen.
Das tut gut. Gerade jetzt. Denn du bist traurig.
Gott kommt zu dir, sieht dich an. «Was ist mit dir?» Du kannst dich nicht länger zusammenreissen. Die Tränen fliessen, erst langsam, dann immer stärker im Takt mit deinem Schluchzen. «Keiner interessiert sich für mich… keiner versteht mich wirklich…» Noch mehr Tränen ergiessen sich über deine Wangen – so viele wie schon lange nicht mehr. Aber Weinen tut gut. Der innere Druck wird weniger. Gott bleibt da.
«Und wenn jemand kommt, der sich für dich interessiert und dich wirklich versteht, was dann?» Du schaust auf. Gott schaut dich an. Du merkst an seinem Blick, dass er es wirklich wissen will. «Dann geschieht echte Begegnung, nicht nur oberflächlicher Small Talk, nicht Angeberei, nicht Vortäuschen falscher Tatsachen, keine Verletzungen…, sondern echte Begegnung von Du zu Du.»
«Und wer soll dieser jemand sein?» Gott meint es ernst mit seinen Fragen. Wieder fliessen Tränen. Es müssen inzwischen Unmengen sein. «Ich weiss es nicht. Ich habe niemanden…» Deine Stimme wird von Tränen erstickt.
Da spürst du einen sanften Hauch, der fragt: «Darf ich es sein?»
Diese göttlichen Worte rühren deine Seele an, streicheln dein Herz und lassen dich erahnen, was schon immer war: Ganz und gar erkannt, ganz und gar geliebt zu sein!
Er nimmt behutsam deine Hand, ist einfach da, wartet. Du darfst reden oder schweigen, fragen oder klagen, lachen oder weinen. Es darf alles sein. Er kennt dich zutiefst. Er liebt dich echt. Er versteht dich ganz. Begegnung findet statt, von Du zu DU.
Irgendwann gehst du, und dein Blick fällt auf einen gefüllten Krug, auf dem geschrieben steht: «Ich sammle deine Tränen in meinen Krug.»
© Sabine Herold